der Boiler

01.05.2013 10:38

 

Ein SpeichererhitzerWarmwasserspeicherHeißwasserspeicher etc., oft auch nur kurz Speicher (HängespeicherKleinspeicherUnter-Tisch-Speicher etc.) bezeichnet im Haushalt ein fest installiertes Gerät zur Erzeugung von warmem/heißem Wasser (einstellbar bis fast 100 °C). Speicher sind ständig gefüllt, werden durchgehend beheizt und sind wärmegedämmt.
Boiler bezeichnet Geräte, die für den Augenblick der Heißwasserentnahme befüllt und beheizt werden und deshalb nicht wärmegedämmt sind. Beispiele sind Badeöfen und Kochendwassergeräte.

Ebenfalls in Umlauf aber unklar sind die Begriffe Heißwasser(auf)bereiter und Warmwasser(auf)bereiter.

Alle Geräte können bei großer Anschlussleistung in kurzer Zeit große Wassermengen bereit stellen.

 

 

Anwendung 

Kleine, überwiegend elektrisch beheizte Warmwasserspeicher mit 5 bis 15 Litern Inhalt werden vor allem für die Warmwasserversorgung bei Spülbecken und Waschbecken eingesetzt, wenn eine zentrale Warmwasserversorgung nicht vorhanden ist oder sich der Anschluss an diese nicht lohnt. Dies kann der Fall sein wenn die Wasserentnahmestelle weit abseits oder in selten genutzten Räumen liegt und es energetisch ungünstig erscheint oder bei länger andauernden niederen Temperaturen hygienisch problematisch ist (Legionellen). Ausführungen gibt es für Unter-Tisch oder Wandmontage, die Anschlussleistung beträgt meist 2.000 Watt. Kleine gasbetriebene Boiler gibt es auch für Wohnmobile und Campingwagen; bei heute üblichen Geräten meist mit einer Warmluft-Gebläseheizung kombiniert.

 Mittelgroße Boiler mit 70 bis 200 l werden oft für die Vollversorgung einer Wohneinheit mit Warmwasser verwendet. Bei einer Aufheiztemperatur von 60° bis 80° kann ein Boiler mit 80 l durch Zumischung von Kaltwasser für eine angenehme Temperatur schon für die Füllung einer Badewanne ausreichen. Sie sind auf jeden Fall in vollelektrifizierten Wohnungen und Häusern zu finden. Bei ausreichender Dimensionierung genügt eine einmalige Aufheizung pro Tag, was mit Niedertarifstrom (Nachtstrom) relativ günstig geschehen kann. Ausgeführt sind sie für Wandmontage, als Standgeräte oder Liegespeicher. Seit einiger Zeit gibt es auch Flachspeicher mit geringer Bautiefe, deren Kessel aus einem gestauchten Rohrring besteht. Die elektrisch Anschlussleistung beträgt meist 2.000 bis 4.000 Watt. In dieser Größenordnung gibt es auch einige Modelle mit Gasbetrieb.

Seltener sind noch größere Speicher mit einigen hundert bis tausenden von Litern in Kellern von Ein- und Mehrfamilienhäusern. Sie werden meist nur mit Nachtstrom oder bivalenter Beheizung betrieben.

Bei elektrisch beheizten Warmwasserspeichern sind die Investitionskosten relativ gering, dafür die Betriebskosten höher. Bei Anlagen für einzelne Wohnungseinheiten entfällt eine aufwendige Kostenverteilung nach Verbrauch. Die Aufheiztemperatur liegt meist bei 60° bis 82°, seltener bis 95°. Sie wird je nach benötigter Heißwassermenge meist fix eingestellt. Wird die Temperatur erhöht, so kann trotz gleichbleibendem Boilerinhalt über die Mischarmatur länger handwarmes Wasser entnommen werden. Man kann auch geringere Temperaturen einstellen, was trotz Isolierung abgegebene Verlustleistung minimiert, jedoch können sich bei länger andauernden Temperaturen unter 50 °C auch gesundheitsgefährdende Legionellen vermehren, welche vor allem durch fein versprühte Wassertropfen beim Duschen in die Lunge gelangen können. So ist nach dem DVGW Arbeitsblatt W 551 vom April 2004 eine Temperatur von mindestens 60° bei Warmwassererzeugungsanlagen vorgesehen. Es gibt auch Legionellenschaltungen bei denen einmal wöchentlich bis mehrmals täglich die Speichertemperatur kurzzeitig angehoben wird.

Im Unterschied zu Boilern verwenden reine Wärmespeicher (Warmwasserspeicher) Energie aus externen Wärmequellen. Es gibt auch kombinierte Systeme die mit bivalenter Beheizung arbeiten, also einer externen Quelle und einem Elektro-Heizeinsatz. So gibt es beispielsweise bei Sonnenkollektoren trotz unzureichender Sonneneinstrahlung warmes Wasser oder wenn mehr Warmwasser verbraucht wird als die Wärmepumpe leistet, es entfallen die Bereitschaftsverluste des Heizkessels außerhalb der Heizperiode und ein Holzkessel muss nicht extra angeheizt werden.

Durchlauferhitzer speichern dagegen kein Warmwasser. Sie werden mitunter trotzdem als Boiler bezeichnet. Elektrische Klein-Durchlauferhitzer für Waschbecken können jedoch wegen der höheren Leistungsaufnahme für die kurzzeitige Erwärmung der Wassermengen, im Altbau nicht ohne weiters angeschlossen werden. Kleine Gasgeräte arbeiten meist nach diesem Prinzip, genauso wie Kombithermen, die nur einen kleinen, nicht isolierten Wasserspeicher haben.